Wildalpen. Die Sonne strahlt, Wassertemparatur 15 Grad und wunderschöne Schluchten in Aussicht. Eine schöne grüne Wiese, auf der abends gegrillt wird, der Traum eines jeden Paddlers. Denkste, stattdessen nasse Wiesen, Kälte (10 Grad Lufttemperatur, 7 Grad Wassertemperatur) und fünf Tage Regen.

Trotz alledem begann der Kurs mit guter Stimmung. Die Gruppeneinteilung verlief trotz anfänglicher Hindernisse dank der Unterstützung unseres Kursleiters Bernd sehr zügig. Und so ging es in die noch trockenen Neos und rauf auf die Salza. Vier Gruppen wollten es gemütlich angehen, zwei Gruppen bildeten die Fortgeschrittenen. –

Jockel, unser Übungsleiter, ließ uns erst einmal eine kurze Strecke vorfahren, damit er sich ein Bild von unserem Fahrkönnen machen konnte. Danach erklärte er uns einige grundlegende Paddelschläge, die im Wildwasser sehr wichtig sind und diese übten wir dann sehr ausgiebig. Natürlich durfte auch das Kehrwasser fahren nicht fehlen. Dies wurde ausführlich unter den scharfen Blicken von Jockel geprobt. Er ließ KEIN Kehrwasser auf der Strecke aus, er kannte sie ALLE. Abends bekamen wir von Jockel noch eine Einweisung über sichere Ausrüstung beim Wildwasserpaddeln, die Wasserratten – wie wir es sind – immer dabei haben sollten.

Am Freitag fuhren wir eine kürzere Strecke, von der Jagdhütte bis nach Wildalpen (4 km), doch die Übungseinheiten wurden intensiver. Bevor es losging ließ uns Jockel erst mal die Wurfsäcke zu unseren Übungspartnern zielgenau befördern. Danach ging das Programm wieder los, Seilfähre vorwärts, Seilfähre rückwärts, sauberes afukanten um sicher ins Kehrwasser zu kommen und auch wider sicher in die Strömung zu kommen. Neben weiteren Paddelschlägen durfte auch die Springersicherung nicht fehlen, aber nur in der Theorie, denn für den Praxiseinsatz fanden sich an diesem Tag keine Freiwilligen. Der Abend begann mit einer Erste-Hilfeausbildung von Susi, einer weiteren Ausbilderin. Danach gab es das ersehnte Grillfreisch und wir konnten uns ein wenig am Feuer aufwärmen.

Am Samstag hatte Bernd mit uns ein Einsehen und wir paddelten mit den Anfängergruppen vom Gusswerk bis Weichselboden (17 km). Wie ließen es langsam angehen und warteten immer auf die anderen Gruppen. So ging es gemächlich durch die wunderschöne Klausenschlucht und wir konnten uns an den hohen Felswänden, die bis herunter in die Salza reichten, erfreuen. Einige von uns stellten sich vor, wie es wäre, wenn jetzt noch die Sonne schiene. Es blieb aber nur bei dieser Vorstellung, stattdessen gab es Regen über Regen.

Der Abschlussaben fand gemeinsam in einem Gasthof oberhalb von Wildalpen statt. Dort gabe es ein leckeres Essen und die europäischen Paddelpässe, die man im Rahmen des Lehrgangs erwerben konnte, wurden ausgeteilt. Und am meisten waren die Teilnehmer froh, im Trockenen zu sitzen.

Der Sonntag war mit 5 Grad Wassertemparatur und 10 Grad Aussentemperatur so warm, dass Bernd es uns freistellte ob wir noch einmal auf die Salza wollten. Einige Mutige wagten sich auf eine zwei Kilometer lange Strecke, der Rest zog es vor, nicht mehr in den feuchten Neopren zu steigen.

Es war ein verregneter, aber sehr lehrreicher Wildwasserlehrgang. Mit etwas Sonne wäre diese Gegend allerdings bestimmt noch schöner gewesen.

Wanderwart Thomas