Endlich wieder ein bekannter , oder vielmehr doch ein unbekannter Fluss. Am Sonntag dem 9. August ersehnte sich ein kleines Grüppchen vom Faltbootclub Ingolstadt ins Fahrwasser auf die Untere Isar auf 28 Flusskilometern, von Oberhummel nach Landshut, oder vielmehr von Oberbayern nach Niederbayern auf dem Wasserwege.
Am Fluss angekommen, ist die Lage immer eine andere wie gedacht, so entstand ein erster Eindruck vom Fluss und Gelände. Wasser warm und klar, Strömung munter bis flott, mehr natürliches Ufer und hauchdünn überspülte Kiesbänke. Der Einstieg direkt unter einer Straßenbrücke ist schattig und bietet davor auch großzügigen Platz für Fahrzeuge mit und ohne Anhänger.
Am Einstieg führt nur ein schmaler Wasserweg zwischen Brückenpfeiler, Ufer und einer Kiesbank hinab zur Hauptströmung der Isar. Das Fahrwasser ist anfangs still, bis die abgeleitete Strömung von der Kiesbank sich dazugesellt und das Fahrwasser gut würzt. Ein überragender Baum mit einem dickeren lotrechten Ast hängt voraus nach unten zum Fahrwasser, der vor dem einschiffen vom Ufer aus schon zu sichten war. Als unsere Boote auf dem Wasser dem lotrechten Ast sich flott annäherten, wurde es immer fixer und die anfangs gedachte breite Fahrlücke wurde immer enger, schaukliger und bedrohlicher. Glücklicherweise gerade noch ausreichend um mit unseren Booten heil durchzuschlüpfen, die erste „nicht ohne Hürde“ wurde bestanden.
Der Fluss nahm uns gleich mit auf die Reise, über schillernde knapp überspülte Kiesbänke, wo das Wasser zum tieferen Fahrwasser oft schräg hinabrieselte. Ab und zu wurde es verschlafen, rechtzeitig den Fluss zu lesen, sodass hier und da Boote unserer kleinen Gruppe auf Kiesbänken mitten im Fluss aufliefen. Einmal gehörte ich auch zu den Glücklichen mitten im Fluss im schiellernten flachen Wasser über das Wasser zu gehen, und die Füße erfreuten sich über die willkommene Abkühlung und der Entspannung. Eine mitgeführte Goldsucherpfanne hätte sicherlich einen Goldrausch ausgelöst.
Mitten im Fluss, sind auch eine Vielzahl von angespülten Bäumen jeder Größe auf Untiefen nahe am Kanu vorbeigeschnellt, wo man ab und zu richtig am Paddel zu tun hatte und die Nachfreude verschoben werden musste, um sich nicht zu früh zu erfreuen über ein gutes Auge und dem rechten Weg.
Nach einiger Zeit waren kleinere Anzeichen von Zivilisation zu erkennen, dies waren die Fühler von der Stadt Moosburg an der Isar; Moosburg bei der Isar oder weiter weg davon würde besser passen. Wenig später stellte sich ein Wehr in unser Fahrwasser, wo man links gut anlanden konnte und über eine schmale Mauer die Kanus, die an einer Fischtreppe Richtung unterhalb zum Wehr hinabführte, umsetzen konnte.
Der Fluss schlängelte sich weiter an unzähligen Kiesbänken vorbei, die wiedererwarten menschenleer oder nur von wenigen Badegästen ab und an besucht waren.
Irgendwann gesellten sich zu den Kiesbänken rechts und links und in nicht wenigen S- Kurven, riesige Treibholzvorkommen in Größe von Doppelgaragen und größer. Dieses war der Anfang von einem Naturschutzgebiet von einer Länge von acht Kilometern. Die riesigen Treibholzvorkommen wurden früher teilweise beseitigt. Durch die Renaturierung würde vieles so belassen, Äschen und Nasen erfreuen sich darüber, unsere Sinne für die wilde Natur natürlich auch.
Zwischen Volkmannsdorf westlich und grob der Weixerau östlich, ist eine geologische Besonderheit anzutreffen, die Nagelfluhfelsen „Sieben Rippen“, die teilweise im Flussbett in Form eine Schnelle zu überwinden waren. Diese kleine Hürde wird mit Wildwasserstufe eins ausgewiesen. Der Zickzackkurs in diesem rauschenden Gesteinswirrwarr, erforderte eine gute Hand am Paddel und ein gutes Auge und Gespür für die turbulente Fahrrinne. Hier und an anderer Stelle wurde von Richard tadellos die richtige Route erkundet und danach sicher bestritten.
Nach einiger Zeit sind wir an einer Kiesbank angelandet, um über einem Pfad zu einem zünftigen Biergarten zu gelangen. Dort stärkten wir uns, um danach die letzten Kilometer dieser schönen Tour zu genießen. So, nun waren etwa zwei Drittel der Tour abgepaddelt, der Fluss wurde langsam ruhiger aber nicht uninteressant. An den Ufern konnte man schön die Kraft des Flusses, die ständig an den Ufern nagte weiter erkennen. Kurz vor den Toren von Landshut, stellte sich eine Sohlstützschwelle in den Weg. Von dort aus war schon Landshut, hoch oben die Burg Trausnitz zu sichten. Nach dem umsetzen ging es auf die letzten Flusskilometer bis auf Höhe des Bootshauses der Faltbootabteilung, des ETSV 09 von Landshut.
Vielen Dank für diese schöne Tour.
Beste Grüße, Mike