Am 08. und 09.08. brachen wir auf zu den Flüssen des oberen Chiemgau. Im Grenzgebiet zwischen Deutschland und Österreich standen Flüsse an, die weniger durch ihren technischen Schwierigkeitsgrad, sondern mehr durch ihr Landschaftspanorama glänzten. Sie bieten insbesondere Anfängern einmal die Möglichkeit, ihr beim Training auf heimischen Großgewässern Erlerntes unter professioneller Anleitung umzusetzen.

So ging es denn am 08.08. morgens los, die einen früher, die anderen etwas später. Als Treffpunkt war Marquartstein an der Tiroler Ache ausgemacht. Hier trafen wir uns mit Thomas, unserem Wanderwart, der das Wochenende organisiert hatte: Norbert, Caro, Andrea und Helmut, Yannick und Heike. Die letzten drei waren auf der Durchreise zum Strandurlaub nach Istrien.

Da es mittlerweile Mittag war und das Wetter schön, wurde beschlossen, in Marquartstein am Wehr die Tour zu beenden und ein Fahrzeug abzustellen.

Entlang der Tiroler Ache ging es flussauf in Richtung Kössen. Hinter Wagrain verengte sich das Tal und die Tiroler Ache durchbricht in der Entenlochklamm den durch die Bergkette gegebenen natürlichen Grenzverlauf zwischen Deutschland und Österreich. Die Klamm macht ihrem Namen alle Ehre, der türkisblaue Fluss ist nun sporadisch von der Straße aus zu sehen.

In Österreich heißt der Bach dann um Kössen herum Kössener Ache, auch wenn man bei der Weiterfahrt Hinweisschilder mit Großer Ache findet, es handelt sich immer noch um den gleichen Fluss.

An der Straßenbrücke bei Erpfendorf ist Schluss mit der Autofahrt und es wird eingesetzt. Nach ein paar gemütlichen Kilometern geht es durch Kössen. Hier wartet die Ache mit ein paar schönen Schwällen und leichter Verblockung (unter einer Brücke) auf.

Erstes Anlanden unterhalb der Einsatzstelle:

Irgendwas klemmt am Anfang immer!

Das große S vor der Einfahrt in die Entenlochklamm. Außer dem Fotographen waren alle beschäftigt dem Schwimmer zu helfen, sein Material zu bergen.

Danach beginnt das schönste Teilstück der Kössener Ache: die Entenlochklamm.

In der Entenlochklamm besehen die Schwierigkeiten hauptsächlich in den Verschneidungszonen und den Prallpolstern vor Felsen, die sich in den scharfen Kurven bilden. Laut Flussführer liegt der Schwierigkeitsgrad max. bei Wildwasser II und stellt daher eine deutliche Steigerung zur Hausstrecke dar. Nach der beeindruckenden Klammstrecke (Kategorie Landschafts-V-er) paddelt es sich gemächlich bis Marquartstein.

Im Kernstück der Entenlochklamm.

Wie man sieht gibt es hier sehr schöne Plätze zum (Sonnen)baden. Und immer schön lächeln fürs Foto…

Nach 28km Paddeltour mit einem verpassten Stopp zur Brotzeit geht es zum Kaffee und Kuchen in das nächste Café am Ort. Nach der Stärkung suchen wir einen Campingplatz zum übernachten.

Abends beim Grillen und beim Fläschchen Bier ließen wir noch einmal die Tour Revue passieren und aus den Taten wurden dann sehr schnell Heldentaten (wie bei Paddlern so üblich…).

-Grafik-

Am nächsten Tag wird beschlossen, sich den Flussabschnitt oberhalb von St. Johann anzuschauen, aber irgendwie wirkte der Abschnitt ziemlich enttäuschend. Es wurde unterhalb St. Johann eingesetzt und hinter der Klamm an einer Straßenbrücke ausgesetzt, das machte immerhin noch einmal 26km. Das Wetter war nicht mehr so schön aber es kamen noch ein paar Schwimmer auch an Stellen hinzu, die am Vortag sehr gut gemeistert wurden.

Der Abschluss bildete dann ein Essen in einem Wirtshaus in Wagrain mit herrlichem Blick auf die Hausberge.

Helmut Teykal