Nach dem letzten Ausflug zur Isar waren wir alle heiß… Mittwochs Paddeln auf der Donau war super, doch wir wollen Wasser das uns ins Gesicht spritzt! Die üblichen Verdächtigen (Thomas S., Thomas G., Andrea und ich) waren schnell für eine außerplanmäßige Paddelfahrt in die Berge zu haben und so entschlossen wir uns, am 12.09.2009 die Isar ein weiteres Mal in Angriff zu nehmen.

Das frühe Aufstehen waren wir bereits gewohnt, die Strecke bis zur Einstiegsstelle am Sylvensteinspeicher kannten wir, die Autos waren schnell versetzt und so konnten wir unsere nächste Fahrt auf der Isar starten. Leider meinte es der Wettergott dieses mal nicht allzu gut mit uns. Die sonne ließ sich kaum blicken, es war relativ frisch und wir mussten bei der Bekleidung auf die Kombination Long John und Paddeljacke zurückgreifen. Das sollte unserer Laune jedoch keinen Abbruch tun und wir machten uns auf den Weg.

Kurze Zeit später erreichten wir die erste Stufe. War dies bereits die bekannte Schlüsselstelle vom letzten Mal? Um dieses Mal die Passage eleganter zu bestreiten entschieden wir uns, die sTelle zunächst vom Ufer aus zu besichtigen. Doch irgendwie sah die Stufe ganz harmlos aus, der verhängnisvolle Stein war nicht zu sehen. Also machten wir uns auf den Weg, dennoch etwas angespannt, und schließlich sehr erleichtert, als wir ohne zu schwimmen die Stufe befahren haben. Alle Aufregung umsonst und weiter ging die Fahrt. Einige wenige hundert Meter später erreichten wir die nächste Stufe. Die Umgebung kam uns mehr als bekannt vor und plötzlich wussten wir: DAS ist die Schlüsselstelle! Also ab ans Ufer, die Passage besichtigen und schon sahen wir den Stein, wie er aus dem Wasser ragte. Ich hatte noch Thomas Worte im Kopf: „Rechts halten! Rechts halten!“ Dieses Mal würden wir es besser machen. Und das haben wir auch! Thomas und Thomas haben die Stelle natürlich problemlos gemeistert und auch wir Mädels haben dieses Mal eine wesentlich bessere Figur gemacht. Der Verbandskasten sollte also nicht wieder zum Einsatz kommen….

Gemütlich paddelten wir weiter, in Gedanken bereits in der Wirtschaft an der Isarburg. Doch zuvor hatten wir noch ein unbefahrbares Wehr zu passieren, was wir in gewohnter Manier für eine kleine Snackpause nutzten. Beim Tragen der Boote auf dem steinigen Gelände wunderte ich mich, warum die Füße so weh taten. Ich hatte doch dieses Mal extra Schuhe gewählt, die nicht zu klein waren, nämlich die alten Surfschuhe aus dem Keller. Die Schuhe waren jahrelang nicht getragen, das Gummi anscheinen schon porös und so war von dem Schuh zu diesem Zeitpunkt kaum noch etwas vorhanden …

Eine gefühlte halbe Ewigkeit später erreichten wir endlich die Isarburg und freuten uns auf ein leckeres und ausgiebiges Mittagessen. Leider war es da schon so kalt, dass wir nicht mal mehr draußen sitzen konnten. Thomas G. nutzte die Mittasgspause, um den Entschluss zu fassen die Isarburg zu bezwingen. Gesagt, getan: Thomas G. setzte das Boot ins Wasser, Thomas S. stand mit dem Wurfsack bereit, ich filmte und Andrea drückte die Daumen. Auf den ersten Metern sah das Vorhaben richtig gut aus, doch die letzte Stelle erwischte Thomas etwas unglücklich und ein Kentern war nicht mehr zu umgehen, und das auch noch am Ende der Isarburg wo das Wasser besonders stark verwirbelte. Wir Mädels hielten die Luft an … und dann rollte Thomas gekonnt wieder hoch. Das Eskimotiertraining hatte sich also ausgezahlt!

Die letzten Kilometer bis zur Einfahrt nach Bad Tölz legten wir zügig zurück und nutzten die Strömung und Schwalle um weitere Erfahrungen im wilderen Wasser zu sammeln. Es war wieder ein toller Tag und für mich sogar der Abschluss der Paddelsaison 2009.

Carolin Pötzschke